Eine Zeitreise …

Der Auslöser für die Konzipierung dieser Website waren die Erlebnisse meiner aktiven Zeit als Musiker und danach die Zeit der jazzhistorischen Projekte ab 1997.

Pressefoto: HAZ-Bericht 14. 02. 2007

Es war jene Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, da die Sender British Forces Network (BFN) oder American Forces Network (AFN) ein tolles Jazz-Programm boten: Die Bands von Benny Goodman, Count Basie, Woody Herman oder auch „Norman Granz presents „Jazz at the Philharmonic“ faszinierten mich. Der Swing war das Ding! Ich schaffte mir eine eigene musikalische Welt – eine Gegenwelt zum damals grassierenden Schlager! Und dann gab es noch den Freundeskreis um meinen Bruder Wolfgang: In den 1950er Jahren trafen sich die großen Jungs alle zwei bis drei Wochen in den elterlichen Wohnungen zur so genannten „Platten-Session“– sehr cool!

In den 1950er und 1960er Jahren habe ich dann als Schlagzeuger in mehreren Combos und Big-Bands gespielt – mit tollen Musikern. Mit dem „Starlight Swingtet“ traten wir auf dem Amateur-Jazzfestival 1955 in Düsseldorf auf.

Es war für mich eine aufregende, freie Zeit – heilsam nach den Jahren des Krieges für einen jungen Mann wie mich. Und doch entschied ich mich gegen das verlockende Angebot, mit der Band „Black and White“ auf Tournee zu gehen. Der Grund war: eine Frau. Meine spätere Frau, für die ich ein verlässlicher Partner sein wollte. Schweren Herzens gab ich das Profi-Musizieren auf – und mein beruflicher Werdegang verlief von da an in völlig anderen Bahnen.


Aegi-Theater Hannover, 23. Oktober 1953
Studio-Jazzkonzert des Hot Club Hannover mit der New Jazz Group Hannover und dem Starlight Swingtet in der Musikakademie am 20. Dezember 1954.
Starlight Swingtet im tabu-hannover, Anfang der 1950er Jahre. Besetzung: Bernd Fischer (as&cl), Jürgen Ehlers (p), später Bass, Jürgen Sprotte (gt), Gerhard Evertz (dr) und Karl-Friedrich Hintz (b).

Viel später jedoch knüpfte ich an die Zeit der vielen Bühnenauftritte an: Der Jazz ließ mich nie los. Ich begann zu recherchieren und zu sammeln, dann zu schreiben und zu veröffentlichen: Aus dem Drummer von einst ist ein Jazz-Historiker geworden. Mittlerweile ist mein kleines Büro, völlig „zugewachsen“ mit Artikeln, Fotos und Dokumenten.

Viele Kontakte zu Machern und Musikern konnte ich in jener Zeit knüpfen. Eine Zeit in die Vergangenheit mit unvergesslichen Erlebnissen.

Ich bin glücklich, wenn ich jüngeren „Kollegen“ und allen Interessierten etwas über die Geschichte des Jazz berichten kann. Das möchte ich mit dieser Website erreichen.

2004 war das Startjahr für die erste Buchveröffentlichung nach einer langen Zeit der Recherche, der Buchgestaltung, der Bildbearbeitung bis hin zur Erstellung der Druckvorstufe.

Die Hannoversche Allgemeine Zeitung veröffentlichte dieses Foto mit einem Bericht am 28-08-2001.
Foto: Harald Koch